8 Die Fesseln unserer eigenen Bewertungssysteme

Wie würdest du das beschreiben, was du in deiner Meditation tust? Wie misst du deinen Erfolg? Wie bewertest du dich?

Leider ist es eine nicht zu vermeidende Eigenschaft der Menschen auf diesem Planeten, Bewertungssysteme für alle Dinge entwickeln zu wollen, selbst für die Dinge, für die ihnen kein Bewertungssystem zur Verfügung steht.

Das, was gemessen wird, ist unausweichlich verloren. Was du misst ist das, was verbraucht wurde. In Meditation wird nichts verbraucht. Meditation ist ein Werden. Ein Bewusst-Werden dessen, was auf zeitlose Weise schon ist. Man kann es nicht bewerten, denn es ist eine vollständig lebendige Tätigkeit. Nicht lebendig im Sinne dieser Illusion, sondern lebendig, weil die Ewigkeit lebt. Es liegt jenseits dessen, was du unter urteilen verstehen magst.

Das, was der menschliche Geist um sich herum als Fortschritt wahrnimmt, kann mit einem großen Korallenriff verglichen werden. Er beobachtet das, was von früheren Bemühungen übrig geblieben ist, auch wenn dies eigentlich nichts weiter ist, als ein Haufen gebrauchter körperlicher Vehikel. Er kann sie sehen, er kann sie messen und ist zufrieden damit.

Meditation folgt aber genau dem umgekehrten Weg. Befreie dich von dem Wunsch, deinen Fortschritt im Meditieren zu messen. Befreie dich von den Fesseln unserer eigenen Bewertungssysteme, denn das, was du dir wirklich wünschst, ist unermesslich und grenzenlos. Erlaube dir einfach, den Kontakt mit unserem Schöpfer durch Meditation zu suchen und zu akzeptieren. Dies ist deine Aufgabe als ein Teil der Schöpfung.

aus Meditation

Autor: Jochen Blumenthal

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